Über viele Jahrtausende hinweg konnten wir alle im Einklang mit unserer „inneren Uhr“ leben. Keine gesellschaftlich vorgegebenen Zeiten schrieben dem einzelnen Menschen vor, wann er zu schlafen hatte. Das Schlafen war auch in der Öffentlichkeit noch präsent, und die Nacht kannte Unterbrechungen für einen Plausch mit den Nachbarn.
Das ist in der modernen Welt mit Schichtarbeit, Fernsehen, Internet, Smartphones, langen Wegen zur Arbeit und ständiger Erreichbarkeit kaum noch möglich. Welche Konsequenzen hat dies für jeden Einzelnen von uns und für dich persönlich?
Arbeit, Schule oder Studium – für viele von uns endet die Nacht abrupt mit dem unerbittlichen Klingeln des Weckers!
Mit dem Thema Schlaf beschäftige ich mich seit Jahrzehnten. In dieser Zeit habe ich verschiedenste Menschen und ihre Schlafprobleme kennengelernt. Nach vielen Jahren Coaching und Beratung entstanden schließlich auch erste Produkte. Meine Schlafmasken sind aus der Praxis entstanden und haben sich tausendfach bewährt. Dabei setze ich konsequent auf faire Produktion in Deutschland und zertifizierte Bio-Materialien. Mit der Zeit sind dabei immer neue Lösungen für guten Schlaf entstanden, wie etwa das Traubenkern-Nackenkissen oder Cumulu-Wolkenkissen.
Vielleicht sind meine Produkte ja auch etwas für Sie? Durchstöbern Sie gerne meinen Online-Shop - es würde mich sehr freuen! Auch als Geschenk machen die angebotenen Produkte praktisch immer eine gute Figur.
Herzlichst,
Ihre Christine Lenz
Manch‘ einer ist dann noch nicht ausgeschlafen, ist einfach noch zu müde. Die Frage ist: „Warum gelingt es mir einfach nicht, abends früher ins Bett zu gehen, obwohl ich mir dies doch immer wieder morgens so fest vornehme?“
Die Antwort ist: Du lebst vielleicht gegen deine innere Uhr oder du spielst zu lange Online-Spiele ;-).
Unser Chronotyp - unsere "innere Uhr" - ist mittlerweile wissenschaftlich gut erforscht. Eulen, Lerchen und Tauben bestimmen, zu welcher Uhrzeit wir am leistungsfähigsten sind. Gleichzeitig kann ein Leben gegen den eigenen Chronotyp zu verschiedenen Erkrankungen führen.
Ein Start-Up von Forschern der Charité Berlin hat einen RNA-Haartest entwickelt, mit dem sich der Chronotyp bestimmen lässt. BodyClock ist Partner von Schlafprojekte. Erfahre mehr zum Thema Chronotyp oder besuche direkt die Webseite des Haartests. Damit unterstützen Sie auch meine Arbeit.
Spätaufsteher haben es schwer in der Gesellschaft. Sie, die „Eulen“, haben einen schlechten Ruf. Es gilt doch: „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ und „Morgenstunde hat Gold im Munde“. Besonders Jugendliche gelten häufig als undiszipliniert, lethargisch und matt. Sie kommen morgens trotz mehrerer Wecker nur schwer aus dem Bett. Die Gruppen von Jugendlichen, die ich morgens auf dem Weg zur Schule sehe, gleichen mehr Zombies als wachen menschlichen Wesen.
Achtung: Wir tun allen Eulen und Morgenmuffeln hier unrecht. Für die meisten von ihnen ist unsere Gesellschaft schlichtweg zu früh ‘dran. Das Zeitkorsett der Gesellschaft passt nicht zur eigenen „inneren Uhr“, denn sie legt fest, wann wir schlafen können. Das heißt, du möchtest schlafen, kannst aber nicht, weil deine innere Körperuhr noch auf „wach“ gestellt ist. Den Versuch, gegen den eigenen Körper zu arbeiten, bezahlen wir oft mit einer bleiernen Müdigkeit.
Über viele Millionen Jahre hinweg lebten die Menschen in einem Rhythmus, der durch die Rotation unserer Erde bestimmt wurde. Die Jahreszeiten und der Auf- und Untergang der Sonne waren feste Größen. Es gab kein künstliches Licht, und die Nacht war ausschließlich zum Schlafen da (mehr zum Thema „künstliches Licht und Schlaf“ gibt’s in eigenem anderen Blogbeitrag). Alle Lebewesen orientieren sich an diesem natürlichen externen Rhythmus, den die Erde uns durch ihre Bewegung, ihre Rotation und das Magnetfeld vorgibt.
Die Existenz einer individuellen „inneren Uhr“ wurde erst Mitte der 1960er-Jahre durch die „Bunkerversuche“ von Jürgen Aschoff und weiteren Mitarbeitern des Max-Planck-Instituts für Verhaltensphysiologie in Andechs entdeckt.
Versuchspersonen lebten in einem „Bunker“, einem unterirdischen Labor, in dem sie über mehrere Wochen hinweg völlig vom Tageslicht und vom normalen Tagesablauf abgekoppelt waren. Es gab weder Uhr noch Zeitung, Radio oder Fernsehen – keinerlei Zeitinformationen über die Außenwelt. Durch den Ausschluss aller äußeren Zeitgeber entwickelten die Versuchspersonen einen Schlaf-Wach-Rhythmus, der im Durchschnitt mit 24,5 bis 25 Stunden nur etwas länger als der durch die Drehung der Erde vorgegebene 24-Stunden-Tag war.
Die eigenständige Körperuhr wurde so entdeckt. Dieser „innere Taktgeber“ wurde über Millionen von Jahren jeden Tag durch den Aufgang und Untergang der Sonne bestimmt. Heute wird der Takt durch die Arbeit, den Kindergarten, die Schule oder durch unseren Partner vorgegeben.
Heute ist es nicht so wie früher die Sonne, die unsere innere Uhr jeden Tag neu stellt, als vielmehr unser sozialer Zeitgeber: Arbeitsbeginn, Schulbeginn, Mahlzeiten, Freizeitaktivitäten oder Netflix und Online-Spiele.
In den Bunkerexperimenten in Andechs wurden viele physiologische Größen wie Hirnströme, Augenbewegungen, Muskelspannung und Körpertemperatur gemessen. Spannenderweise zeigte sich, dass die Versuchspersonen jeden Tag bis zu einer Stunde später schlafen gingen. Nach nur einigen wenigen Tagen lag der Schlafbeginn nicht mehr am Abend, sondern am sehr frühen Morgen. Es war für die Forscher eine überraschende Entdeckung: Die Menschen legten sich zu dem Zeitpunkt schlafen, an dem ihre Körperkerntemperatur kurz vor dem Minimum lag.
Das super spannende Ergebnis: Eine niedrige Körperkerntemperatur geht mit der höchsten Einschlafneigung einher. Viele von euch kennen das zum Beispiel aus dem Nachtdienst: Morgens, wenn wir müde sind, frieren wir, die Körperkerntemperatur ist auf Schlaftief.
Das Ergebnis dieser Studie erklärt auch, warum auf Autobahnen in den frühen Morgenstunden, wenn die Körperkerntemperatur ihr Minimum erreicht, die meisten tödlichen Unfalle infolge Sekundenschlafs passieren. Es sind diese frühen Morgenstunden, die sehr gefährlich sind – und eben nicht der Zeitpunkt, an dem die Verkehrsdichte am größten ist.
Wir ticken nicht alle gleich, und nicht alle inneren Uhren laufen identisch: Manche laufen schneller, andere langsamer. Die Diskrepanz zwischen der inneren Uhr und der Außenzeit nimmt ständig zu. Gegen die Norm zu leben heißt: Die gesellschaftlichen Zeiten für Arbeit und Ruhe stehen im Widerspruch zu deinen biologischen Zeiten für Leistungsbereitschaft und Schlaf. Manche von uns müssen zu Zeiten arbeiten und Leistung bringen, in denen ihre innere Uhr auf Ruhe und Schlaf programmiert ist. Andere wiederum müssen schlafen, wenn sie gar nicht müde sind. Gehen die Uhren unterschiedlich, sind Innenzeit und Außenzeit nicht im gleichen Takt. „Diskrepanz“ beschreibt immer eine Disharmonie zwischen zwei Systemen. Die Disharmonie stört unsere Regenerationsfähigkeit und es kommt zu Leistungseinschränkungen, psychischen und körperlichen Symptomen und einer erhöhten Sensibilisierung des emotionalen Systems.
„New Work“ heißt für mich: Wir gestalten unsere Arbeits- und Lebenszeit aktiv mit. Das gilt nicht nur für das Homeoffice!
„Die neue Art, Leben und Arbeiten zu verbinden.“ New Work ist der Inbegriff für diese Transformation. Die Auslöser für diese Entwicklung sind vielfältig, doch der Vorteil besteht für mich darin, dass sich Menschen ihre Arbeits- und Lebenszeit selbst einteilen können. Digitalisierung, Konnektivität und Globalisierung sowie der demographische Wandel sind unter anderem die Treiber für den Wandel der Arbeitswelt. Die ausgeschlafene Gesellschaft ist einer der Zukunftswünsche, die ich habe, und wenn wir den Wandel in der Welt nutzen könnten, um diese inneren und äußeren Taktgeber wieder zu harmonisieren, dann wären wir ausgeschlafener und glücklicher.
Möchtet Ihr noch mehr zu dem Thema Innere Uhr Wissen? Dann darf ich euch auf das neue Angebot eines Test zur Bestimmung des Chronotypen neugirig machen - mehr dazu bald hier hier im Blog.
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