Junge Eltern mit Neugeborenen und kleinen Kindern erkennen Sie sofort an den dunklen Augenringen. Neugeborene haben noch keinen eingespielten Tag-Nachtrhythmus. Babys haben nachts Hunger und müssen gestillt werden. Bei manchen Familien führt dieser Zustand der Schlafunterbrechung zu einer extremen Belastung der Partnerschaft und oft entsteht hieraus ein Kreislauf der Schlaflosigkeit. Es gibt Babys, die schlafen ab der 1. Woche mit einer Unterbrechung 10 Stunden durch und es gibt Babys, die bis ins Kleinkindalter nachts die Familie wach halten. Vieles lässt sich hier durch Geduld, Humor und feste Rituale regeln. Manche Schlafstörungen bei Kindern sollten jedoch fachlich abgeklärt werden. So gibt es zum Beispiel auch die erbliche Disposition Schlafapnoe. Schon Kleinkinder, die sich durch die nächtlichen Atemaussetzer nicht adäquat entwickeln. Schlafwandeln, nächtliche Verwirrtheit, Krampfanfälle und extreme Schwankungen der Körpertemperatur sind nur einige Beispiele, die vom Facharzt abgeklärt werden sollten. Beim Pavor nocturnus (Nachtschreck) sind vor allem die Eltern gestresst. Das Kind wacht schreiend auf und kann sich hinterher an nichts mehr erinnern. Oft verschwindet dieses Syndrom folgenlos.
Die gleichen Schatten unter den Augen und schlaflose Nächte haben oft pflegende Angehörige. Nach Jahren der oft aufopferungsvollen Pflege sind die Angehörigen oft selbst krank. Gerade das mehrmalige nächtliche Aufstehen für Lagerung und Toilettengänge führt zu einem gestörten Schlaf-Wach-Rhythmus. Oft berate ich Menschen, die ihren Liebsten jahrelang gepflegt haben, danach aber nicht mehr schlafen können. Nach Jahren des gestörten Schlaf-Wach-Rhythmusses hat sich ihre biologische Uhr verstellt. Hier braucht es nachhaltige Bemühungen, um den biologischen Schlafzyklus wieder zu stabilisieren.
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