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Kinderschlaf was ist wichtig?

Der Kinderschlaf

und die 19 besten Tipps der Schlafexpertin für den Kinderschlaf.

Die wohl stärksten beeinflussenden Faktoren auf den Schlaf stellen neben dem homöostatischen und den zirkadiane Komponenten, also Hormon und Zeit, das Alter da.

1. Kinder schlafen anders

Der Schlaf verändert sich im Laufe unseres Lebens in ganz vielen Aspekten:

  • zum Beispiel ab der 27. Schwangerschaftswoche können wir bei dem Ungeborenen für das Gehirn Wellenmuster registrieren die aussehen wie REMschlafen,
  • in der 36. Schwangerschaftswoche kann dann schon ein Unterschied gemacht werden zwischen dem REM (Traumschlaf) und dem NONREM Schlaf (also nicht Traumschlaf).
  • Der REMSchlaf ist ja der Traum Schlaf und deswegen gehen wir davon aus ungeborene Kinder hier schon träumen.

Fazit: Wir träumen schon im Mutterleib. Wir riechen auch im Schlaf und Ungeborenen riechen schon durch die Bauchdecke.

Extra Tipp für Schwangere

Der Tipp für die Eltern, weder das Parfüm noch das Rasierwasser nach der Geburt wechseln.

Auch Tierkinder erkennen die Mutter am Duft. Babys erkennen aber auch den Vater, der immer mit dem Bauch der Mutter gekuschelt hat am Duft.

2. Unsere 5 Sinne und der Schlaf

Von unseren 5 Sinnen schlafen nicht alle. Genau genommen schlafen unsere Sinne niemals. Die erste Nacht in einer fremden Umgebung zu Beispiel gibt es den First Night Effekt. Wir schlafen weniger tief, wachen vom kleinsten Geräusche auf und neue Studien zeigen dass wir sogar nur mit einer Hälfte unseres Gehirns schlafen wenn wir uns unsicher fühlen. Hier zeigt sich, dass unser Evolution - biologisches Erbe auch in der sicheren Wohnungsumgebung des 21. Jahrhundert noch funktioniert.

Träumen und riechen

Wir träumen schon im Mutterleib und wir riechen auch schon im Mutterleib. Wir können durch die Bauchdecke den Duft des Aftershaves unseres Vaters wahrnehmen. Ein Grund warum wir frisch gebacken Elternen raten kein neues Parfüm zu nehmen und wir bei Frühchen immer Kleidung die von Vater oder Mutter getragen wurden mit in den Inkubator legen.

"Duft ist wie Licht eines der stärksten natürlichen Mittel, mit dem wir unseren Schlaf-Wach Rhythmus beeinflussen können." Christine Lenz Schlafcoach

3. Baby Schlafphasen

Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist es so, dass wir direkt nach dem Einschlafen REM Schlaf (Traumschlaf) im EEG sehen. Kinder gehen von dem Schlafstadium eins sofort in das Schlafstadium drei und REM, beim Erwachsenen passiert das erst am Ende des Schlafzyklus also am Ende der 90 Minuten. Der REM Schlafanteil sinkt in den ersten 24 Lebens Monaten deutlich ab. Der Traumschlaf macht wenn das Kind dann 36 Monate alt ist noch ein Drittel der gesamten Schlafdauer aus und fällt bis zur Adoleszenz nur noch gering.

4. Schlaf-Wach Phasen beim Neugeborenen

Diesen Schlaf- Wach-Zyklus beim Neugeborenen nennt man „ultradianen Rhythmus“ d.h. relativ kurze Wachphasen wechseln sich mit häufig längeren Schlafphasen ab. Gesteuert wird es zum Beispiel durch Hunger und Sättigungsgefühl. In diesem Lebensabschnitt verbringen die Säuglinge 18 Stunden am Tag schlafend. Dieses Verhältnis des „polyhasischen“ Schlaf-Wach Verhalten (also Schlafen in vielen kleinen Häppchen) ändert sich rasend schnell.

So schlafen 50 % der Säugling mit drei Monaten und 65 % mit sechs Monaten nachts ununterbrochen 8 Stunden. Die Wach Anteile werden immer länger im Laufe der Kindheit und das Schlafwachverhalten ändert sich ich bis zum vierten Lebensjahr. Typisch ist ein Verhalten von Zusammenhängenden etwa zehnstündigen Schlafphasen in der Nacht und einen weiteren kurzen Schlaf am Tag.

Kind in schwarz weis
Bild eines Kindes, aufgenommen auf der Kunstbiennale Vendig

5. Schlaf-Wach Phasen beim Kleinkind

Im Verlauf der Kindheit werden die relativen Schlafzeiten am Stück länger. Ungefähr im vierten Lebensjahr zeigt sich ein Verhalten mit einer zusammenhängenden etwa zehnstündigen Schlafphase in der Nacht und einer weiteren kurzen Schlafzeit am Nachmittag von 1 Stunde. Hier kommt es dann auch zu einem "nicht mehr mittags schlafen wollen". Eltern haben sicher erkannt in welcher Phase sich ihr Kind gerade befindet.

6. Mittagsschlaf bei Kindern

Bei der Häufigkeit und Dauer des Tageschlafes gehen neue Untersuchungen von einer großen Kulturelen Varianz aus. Umwelteinflüsse werden hier noch diskutiert.

Eine Untersuchung in der Schweiz zeigt dass mit 3 Jahren noch 50% der Kinder mittags schlafen und mit 4 Jahren sind es nur noch 10-15% (IglowsteinI, Jenni OG, Molinari L, Largo RH. Sleep duration from infancy to adolescence: references values and generational trends. Pediadrics.2003 115 (S1.)204-216)

In den USA zeigt sich das 60 % der 5 Jährigen aus einen kaukasischen Elternhaus und 90% aus einem afrikanischen Elternhaus regelmäßig Mittagsschlafen. Die nächtliche Schlafdauer ändert sich zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr kaum, jedoch verringert sich die Dauer und die Anzahl der Tagesschlaf Perioden.

Zum Nachdenken, Klimawandel und Schlaf

Wie ist hier eigendlich der Klimawandel zu bewerten? Durch immer heißere Temperaturen auch in den nördlichen Ländern könnte eine längere Siesta den Kindern gut tun. Mittagsruhe für den Körper und den Schlaf während der heißen Stunden des Tages wäre vielleicht verträglicher. Was denkt ihr darüber? Die heisse Zeit des Tages zur regneration nutzen um Energie für den Alltag zu haben finde ich sehr positv.

Das solltest du wissen über Schlafstadien bei Kindern

Wenn wir den Schlaf in REM (Traumschlaf), Tiefschlaf (Schlafstatium3) N2 (Schlafstatium2) und N1 (Schlafstatium 1) einteilen.

  • Dann haben Kinder von 5 bis 10 Jahren den höchsten Anteil von REM und Tiefschlaf.
  • Von 10 bis 18 Jahren immer noch sehr viel und
  • bei älteren Menschen bis 85 Jahren nimmt der Tiefschlaf und der REM Schlaf ab und Schlafstatium 1 und die Tendenz zu nächtliches Wachliegen zu.

Fazit:

Es ist also ganz normal das Neugeborene nicht durchschlafen. Der Schlafzyklus muss sozusagen erst mit der Entwicklung des Kindes reifen.

Schlafmaske aus Biostoff und Cumulu Kissen
tiefschlafen und angstfrei schlafen mit Schlafmaske

Extra Tipps für den Kinderschlaf

  1. Um die Entwicklung des Schlaf – Wach Zykluses zu unterstützen ist der Aufenthalt an der Sonne/Tageslicht Exposition – (wir haben ja nicht immer in geschlossenen Häusern mit Isolierglasfenstern gelebt) von mehreren Stunden am Tag wünschenswert.
  2. Genauso wie eine dunkel Nacht. Schlaflichter haben aus meiner Sicht im Kinderzimmer nicht verloren. Das Schlafhormon Melatonin und seine Begleiter brauchen die Dunkelheit der Nacht. Durch die zunehmende großflächige Lichtverschmutzung der Nacht greifen wir tief in den Biorhythmus der Natur und in unseren eigen ein. Stichwörter – Depression, Minderentwicklung von Intelligenz bei Kindern, Übergewicht- Fettleibigkeit, Hyperaktivität, Aggressivität usw.

Hier zwei spannde Studien/Seiten zu dem Thema

http://savingthedark.com/

https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0143578

7.Licht als Medikament auch bei Kindern

Licht kann wirken wie ein Medikament. Denn Licht fördert die Produktion von Serotonin und Vitamin D. Mit der richtigen Dosis Licht, zur richtigen Zeit, können wir uns sowohl fit für einen aktiven Tag, wie auch für eine erholsame Nacht machen. Kinder haben noch sensiblere Augen als wir Erwachsenen und reagieren hier viel stärker und empfindlicher.

Dunkelheit bei Nacht für tiefen Kinderschlaf

Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin, welches maßgeblich unseren Tag- Nacht- Rhythmus regelt. Etwa um 21 Uhr wird die Produktion des Schlafhormons richtig angekurbelt und fällt dann ab drei Uhr morgens langsam wieder ab. Wobei das bei späten Chronotypen und frühen Chronotypen nach vorne bzw. nach hinten verschoben sein kann. Je weniger Licht wir abends und in der Nacht ausgesetzt sind, umso höher ist die Konzentration des Hormons, das für gesunden, erholsamen Schlaf sorgt.

Hier eine spannende Literatur Empfehlung: Effects of artificial light at night on human health: A literature review of observational and experimental studies applied to exposure assessment

https://www.tandfonline.com/doi/full/10.3109/07420528.2015.1073158?src=recsys

8.Chronobiologie und Kinderschlaf

Kleinkinder haben immer einen ehr lerchenhaften Schlaf. Das heist viele Kleinkinder sind Frühaufsteher.

In der Pubertät werden alle Jugendlichen zu Eulen auch die geborenen Lerchen verschieben Ihren Chronotypen um bis zu 40 Minuten.

Mehr zu dem Thema finden sie in dem Blogbeitrag Chronobiologie

10.Kinder werden schlau im Schlaf

Schlaf ist für die geistige Entwicklung unglaublich wichtig. Die Reifungsprozesse sind direkt an die Menge des Schlafes gekoppelt. Schlaf kann nicht verschoben, aufgehoben oder nachgeholt werden. Schlafmangel hat damit gravierente wirtschaftliche und ökonomische Folgen für uns alle und den einzelnen.

  • Kinder brauchen ein sicheres, geschütztes Schlafumfeld. Kinder brauchen ihrem Alter entsprechend ausreichende Zeit zum schlafen.
  • Kinder brauchen Schlafzeiten die mit ihrem biologischen System in Harmonie schwingen.
  • Dieses Pendel zwischen der inneren Uhr und den exterenen Tacktgebern wie Öffnungszeite der Schule, digitale Medien im Kinderzimmer ist leider oft der Grund für einen Schlaf der bei den Kindern aus dem Takt ist.

Hier noch einen schöne Studie dazu: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Adipositas_Monitoring/Verhalten/HTML_Themenblatt_Schlaf.html

11.Schnarchen und Schlafmangel bei Kindern

Auch alle Metabolischen Prozesse müssen im Schlaf reifen.  Wir verstehen hier noch nicht alle Zusammenhänge, aber es gibt starke Indizien für eine Zunahme von Adipositas und Adipositas bedingtem OSAS bei Kindern. Auch eine Zunahme von Diabetes bei Kindern mit Schlafmangel und gestörtem Schlaf wird vermutet. Hier kommt jetzt sogar noch die Zunahme von Schlaganfällen bei Kindern dazu die wir früher nicht kannten.

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Das solltest du dir ausdrucken

19 beste Tipps der Schlafexpertin für dein Kind

  1. Gemeinsame Zeit im Freien
  2. Kinder schlafen viel besser, wenn ihre Körper so müde sind wie ihr Verstand. Toben und balancieren,  viel Zeit im Freien und ruhig auch mal kleine Abenteuer erleben lassen. (je nach Alter ist hier auch die Peergroup wichtig)
  3. Ein satter, zufriedener Magen. Hunger stört den Schlaf, ebenso wie eine zu große Mahlzeit zu kurz vor dem Zubettgehen.
  4. Regelmäßigkeit – jeden Tag zur gleichen Zeit aufstehen, Essen und zu Bett gehen.
  5. Abschalten, und „den Stecker Ziehen“.
  6. Zwei Stunden vor dem Schlafengehen ausschalten. Telefone, Fernsehgerät und andere Bildschirme ausschalten. Dimmen Sie das Licht im Kinderzimmer und gewöhnen sie Ihr Kind von Anfang im Dunkeln zu Schlafen.
  7. Alles Routine oder wo bleibt da Zeit für Spontanes?
  8. Positive Schlafgewohnheiten die auch durch stürmische Zeiten tragen erfordern eine zuverlässige konsequente Schlafenszeit. In empfehle meinen Klienten die 6+1 Regel. An 6 Tage die Woche ist alles Routine und einen Tag oft Freitag auf Samstag ist Spaß und längeres Aufbleiben und Ausschlafen erlaubt. Zähneputzen, Wasserpanschen, gemeinsam Singen oder Gutenacht- Geschichten sind hier Standard. Fußmassagen, Wärmflaschen, Kuscheltiere was auch immer für Sie und Ihr Kind angenehm ist, ist wunderbar. Wichtig bei der Bettroutine ist Geduld, Ruhe und ein festgelegter Ablauf. Diese Routine mag langweilig erscheinen schenkt aber Vertrauen, Sicherheit und Zuversicht.
  9. Achtung trödelndes Kind - Wenn du versuchst, dich zu beeilen, sabotierst dich selbst oder dein Kind tut es für dich.
  10. Gute-Nacht-Tagebuch.
  11. Das Schreiben oder Zeichnen kann einem Kind helfen, seine Gedanken zu ordnen.
  12. Ein Stofftier, eine Puppe oder eine Decke beruhigt, schenkt Sicherheit und das übrigens nicht nur Kindern sondern auch Erwachsene, bitte nicht waschen – der eigene Duft verfolgt uns auch in den Schlaf und gibt uns Sicherheit.
  13. Resumee eines Tages (früher auch Abendgebet)
  14. Eine mentale Liste aller guten Dinge, die heute passiert sind, das ist wie die Geschichte von den Bohnen – bei jedem schönen Ereignis wandern die Bohnen von der rechten in die linke Hosentasche und werden abends als Erinnerung hervorgeholt.
  15. Jede gute Tat, alles was schön und bemerkenswert war. Positive Erinnerungen verstärken und die Verantwortung im Schlaf abgeben funktioniert auch für Erwachsene und nicht nur für Kinder.
  16. Pusteblume oder Es kitzelt so lustig hinter den Ohren wenn du mich an pustest.
  17. Pusten Sie doch öfters! Kinder die Ihren Atem kennen, können folgende Atemübung zum Entspannen anwenden.
  18. Einatmen und bei 5 Ausatmen. Wie eine kleine Atemwippe. Die Übung kann einige Atemzüge lang gemacht werden und hilft nicht nur Kindern sondern auch Jugendlichen beim Abschalten und Einschlafen.
  19. Alle Kinder profitieren von den Routinen und Achtsamkeitstechniken, doch kleine Ronja Räuber Töchter und Michels ganz besonders.

Klima-Angst bei Kindern

Vor dem Klimawandel kann man nicht weglaufen, dieser Satz von einer 5 Jährigen die unter Albträumen leidet macht nachdenklich. Diese Klima-Angst führt bei immer mehr Kindern und Jugendlichen zu Schlaflosigkeit. Hier ist es wichtig die Nachrichten zu bewerten, einen guten Umgang damit zu finden, zu reden und gegen die Ohnmacht aktiv zu werden. Nicht schlafen ist auf jeden Fall keine Alternative. Hier hat der junge Deutschland Funk einen schönen Beitrag gemacht.

Mein Schlafcoaching für Kinder hilft auch ihnen und ihrer Familie.

Kinder Schlafcoachings und Familien Coachings könnt ihr einfach online buchen, schreibt eine mail oder ruft an

und gerne komme ich auch in die Schule, die Kita oder den Verein für einen Vortrag.

Schlaft gut

Christine

Kuscheltiere zum schlafen
Kuscheltiere XXL Foto von Schlafprojekte
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