und die 19 besten Tipps der Schlafexpertin für den Kinderschlaf.
Die wohl stärksten beeinflussenden Faktoren auf den Schlaf stellen neben dem homöostatischen und den zirkadiane Komponenten, also Hormon und Zeit, das Alter da.
Fazit: Wir träumen schon im Mutterleib. Wir riechen auch im Schlaf und Ungeborenen riechen schon durch die Bauchdecke.
Der Tipp für die Eltern, weder das Parfüm noch das Rasierwasser nach der Geburt wechseln.
Auch Tierkinder erkennen die Mutter am Duft. Babys erkennen aber auch den Vater, der immer mit dem Bauch der Mutter gekuschelt hat am Duft.
Von unseren 5 Sinnen schlafen nicht alle. Genau genommen schlafen unsere Sinne niemals. Die erste Nacht in einer fremden Umgebung zu Beispiel gibt es den First Night Effekt. Wir schlafen weniger tief, wachen vom kleinsten Geräusche auf und neue Studien zeigen dass wir sogar nur mit einer Hälfte unseres Gehirns schlafen wenn wir uns unsicher fühlen. Hier zeigt sich, dass unser Evolution - biologisches Erbe auch in der sicheren Wohnungsumgebung des 21. Jahrhundert noch funktioniert.
Träumen und riechen
Wir träumen schon im Mutterleib und wir riechen auch schon im Mutterleib. Wir können durch die Bauchdecke den Duft des Aftershaves unseres Vaters wahrnehmen. Ein Grund warum wir frisch gebacken Elternen raten kein neues Parfüm zu nehmen und wir bei Frühchen immer Kleidung die von Vater oder Mutter getragen wurden mit in den Inkubator legen.
"Duft ist wie Licht eines der stärksten natürlichen Mittel, mit dem wir unseren Schlaf-Wach Rhythmus beeinflussen können." Christine Lenz Schlafcoach
Bei Neugeborenen und Kleinkindern ist es so, dass wir direkt nach dem Einschlafen REM Schlaf (Traumschlaf) im EEG sehen. Kinder gehen von dem Schlafstadium eins sofort in das Schlafstadium drei und REM, beim Erwachsenen passiert das erst am Ende des Schlafzyklus also am Ende der 90 Minuten. Der REM Schlafanteil sinkt in den ersten 24 Lebens Monaten deutlich ab. Der Traumschlaf macht wenn das Kind dann 36 Monate alt ist noch ein Drittel der gesamten Schlafdauer aus und fällt bis zur Adoleszenz nur noch gering.
Diesen Schlaf- Wach-Zyklus beim Neugeborenen nennt man „ultradianen Rhythmus“ d.h. relativ kurze Wachphasen wechseln sich mit häufig längeren Schlafphasen ab. Gesteuert wird es zum Beispiel durch Hunger und Sättigungsgefühl. In diesem Lebensabschnitt verbringen die Säuglinge 18 Stunden am Tag schlafend. Dieses Verhältnis des „polyhasischen“ Schlaf-Wach Verhalten (also Schlafen in vielen kleinen Häppchen) ändert sich rasend schnell.
So schlafen 50 % der Säugling mit drei Monaten und 65 % mit sechs Monaten nachts ununterbrochen 8 Stunden. Die Wach Anteile werden immer länger im Laufe der Kindheit und das Schlafwachverhalten ändert sich ich bis zum vierten Lebensjahr. Typisch ist ein Verhalten von Zusammenhängenden etwa zehnstündigen Schlafphasen in der Nacht und einen weiteren kurzen Schlaf am Tag.
Im Verlauf der Kindheit werden die relativen Schlafzeiten am Stück länger. Ungefähr im vierten Lebensjahr zeigt sich ein Verhalten mit einer zusammenhängenden etwa zehnstündigen Schlafphase in der Nacht und einer weiteren kurzen Schlafzeit am Nachmittag von 1 Stunde. Hier kommt es dann auch zu einem "nicht mehr mittags schlafen wollen". Eltern haben sicher erkannt in welcher Phase sich ihr Kind gerade befindet.
Bei der Häufigkeit und Dauer des Tageschlafes gehen neue Untersuchungen von einer großen Kulturelen Varianz aus. Umwelteinflüsse werden hier noch diskutiert.
Eine Untersuchung in der Schweiz zeigt dass mit 3 Jahren noch 50% der Kinder mittags schlafen und mit 4 Jahren sind es nur noch 10-15% (IglowsteinI, Jenni OG, Molinari L, Largo RH. Sleep duration from infancy to adolescence: references values and generational trends. Pediadrics.2003 115 (S1.)204-216)
In den USA zeigt sich das 60 % der 5 Jährigen aus einen kaukasischen Elternhaus und 90% aus einem afrikanischen Elternhaus regelmäßig Mittagsschlafen. Die nächtliche Schlafdauer ändert sich zwischen dem ersten und dem sechsten Lebensjahr kaum, jedoch verringert sich die Dauer und die Anzahl der Tagesschlaf Perioden.
Wie ist hier eigendlich der Klimawandel zu bewerten? Durch immer heißere Temperaturen auch in den nördlichen Ländern könnte eine längere Siesta den Kindern gut tun. Mittagsruhe für den Körper und den Schlaf während der heißen Stunden des Tages wäre vielleicht verträglicher. Was denkt ihr darüber? Die heisse Zeit des Tages zur regneration nutzen um Energie für den Alltag zu haben finde ich sehr positv.
Wenn wir den Schlaf in REM (Traumschlaf), Tiefschlaf (Schlafstatium3) N2 (Schlafstatium2) und N1 (Schlafstatium 1) einteilen.
Fazit:
Es ist also ganz normal das Neugeborene nicht durchschlafen. Der Schlafzyklus muss sozusagen erst mit der Entwicklung des Kindes reifen.
Hier zwei spannde Studien/Seiten zu dem Thema
https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0143578
Licht kann wirken wie ein Medikament. Denn Licht fördert die Produktion von Serotonin und Vitamin D. Mit der richtigen Dosis Licht, zur richtigen Zeit, können wir uns sowohl fit für einen aktiven Tag, wie auch für eine erholsame Nacht machen. Kinder haben noch sensiblere Augen als wir Erwachsenen und reagieren hier viel stärker und empfindlicher.
Grund dafür ist das Schlafhormon Melatonin, welches maßgeblich unseren Tag- Nacht- Rhythmus regelt. Etwa um 21 Uhr wird die Produktion des Schlafhormons richtig angekurbelt und fällt dann ab drei Uhr morgens langsam wieder ab. Wobei das bei späten Chronotypen und frühen Chronotypen nach vorne bzw. nach hinten verschoben sein kann. Je weniger Licht wir abends und in der Nacht ausgesetzt sind, umso höher ist die Konzentration des Hormons, das für gesunden, erholsamen Schlaf sorgt.
Hier eine spannende Literatur Empfehlung: Effects of artificial light at night on human health: A literature review of observational and experimental studies applied to exposure assessment
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.3109/07420528.2015.1073158?src=recsys
Kleinkinder haben immer einen ehr lerchenhaften Schlaf. Das heist viele Kleinkinder sind Frühaufsteher.
In der Pubertät werden alle Jugendlichen zu Eulen auch die geborenen Lerchen verschieben Ihren Chronotypen um bis zu 40 Minuten.
Mehr zu dem Thema finden sie in dem Blogbeitrag Chronobiologie
Schlaf ist für die geistige Entwicklung unglaublich wichtig. Die Reifungsprozesse sind direkt an die Menge des Schlafes gekoppelt. Schlaf kann nicht verschoben, aufgehoben oder nachgeholt werden. Schlafmangel hat damit gravierente wirtschaftliche und ökonomische Folgen für uns alle und den einzelnen.
Hier noch einen schöne Studie dazu: https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Studien/Adipositas_Monitoring/Verhalten/HTML_Themenblatt_Schlaf.html
Auch alle Metabolischen Prozesse müssen im Schlaf reifen. Wir verstehen hier noch nicht alle Zusammenhänge, aber es gibt starke Indizien für eine Zunahme von Adipositas und Adipositas bedingtem OSAS bei Kindern. Auch eine Zunahme von Diabetes bei Kindern mit Schlafmangel und gestörtem Schlaf wird vermutet. Hier kommt jetzt sogar noch die Zunahme von Schlaganfällen bei Kindern dazu die wir früher nicht kannten.
Das solltest du dir ausdrucken
Vor dem Klimawandel kann man nicht weglaufen, dieser Satz von einer 5 Jährigen die unter Albträumen leidet macht nachdenklich. Diese Klima-Angst führt bei immer mehr Kindern und Jugendlichen zu Schlaflosigkeit. Hier ist es wichtig die Nachrichten zu bewerten, einen guten Umgang damit zu finden, zu reden und gegen die Ohnmacht aktiv zu werden. Nicht schlafen ist auf jeden Fall keine Alternative. Hier hat der junge Deutschland Funk einen schönen Beitrag gemacht.
Kinder Schlafcoachings und Familien Coachings könnt ihr einfach online buchen, schreibt eine mail oder ruft an
und gerne komme ich auch in die Schule, die Kita oder den Verein für einen Vortrag.
Schlaft gut
Christine
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