Sie haben Fragen? ▼
25+ Jahre Schlafmedizin
Tausende zufriedene Kunden
Fair & Nachhaltig
Bekannt aus Print & TV

Schlafwandeln beim Erwachsenen

Schlafwandler wurden früher ganz oft als mondsüchtig tituliert und wer kann sich nicht an die Comics erinnern in denen Micky Maus über den Dachfirst balanciert.

Somnambulismus, das Schlafwandeln setzt sich zusammen aus den lateinischen Wörtern somnus, „Schlaf“ und ambulare, „umherlaufen, spazieren.“ Das ist es auch was so spektakulär ist das es in vielen Geschichten und Filmen immer wieder Thema ist.

Wer Schlafwandelt?

Tatsächlich ist kindliches Schlafwandeln relativ häufig, während es bei Erwachsenen eher selten vorkommt. Man geht davon aus, daß zwischen 1-3% der erwachsenen Bevölkerung schlafwandelt. Die meisten Erwachsenen schlafwandeln unbewusst, da man sich als Schlafwandler nicht daran erinnern kann. Um dies zu erkennen ist man in der Regel auf Beobachtungen aus dem häuslichen Umfeld angewiesen oder auf Untersuchungen z.B. im Schlaflabor. Nachgewiesen ist eine familiäre Veranlagung, so finden sich bei ca. 80% der schlafwandelnden Erwachsenen im engen oder erweiterten Familienkreis ein oder mehrere Personen die ebenfalls schlafwandeln.

Es gibt keine Therapie aber Hilfe

Schlafwandeln kann zwar nicht therapiert werden, aber die Häufigkeit kann durch Änderungen des eigenen Verhaltens reduziert werden. Die damit einhergehende Eigen- und Fremdgefährdung beim Schlafwandeln kann minimiert werden.

Die meisten Schlafwandler wissen aus Erfahrung wodurch Ihr Schlafwandeln auslöst wird. Dazu gehören Faktoren wie

  • Stress
  • Alkohol und sonstige Drogen,
  • unregelmäßige Bettgehzeiten
  • und eine fremde Schlafumgebung.
  • Bei manchen Frauen scheint auch der Zyklus eine Rolle zu spielen.

Dahingegen konnte eine Abhängigkeit zu den Mondphasen wissenschaftlich nicht bestätigt werden. Zu Vollmond oder Neumond gibt es nicht mehr schlafwandelnde Menschen. Da wir für einen erholsamen Schlaf die Dunkelheit brauchen, hat die Helligkeit des Mondes zu Vollmond allerdings generell einen Einfluss auf die Qualität des Schlafes. Schlafmasken verdunkeln hier ohne viel Aufwand und Kosten sehr effektiv.

 

Meine Tipps, um Schlafwandeln zu vermeiden.

  • Gehen Sie immer zur gleichen Zeit ins Bett! Diese Routine erleichtert es Ihrem Körper abzuschalten und entspannen.
  • Vermeiden Sie den Aufbau eines Schlafdefizites. Schon eine Nacht mit zu wenig oder keinem Schlaf steigert die Gefahr des Schlafwandelns in der darauffolgenden Nacht.
  • Alkohol und sonstige Drogen sind generell keine gute Idee, insbesondere wenn man schlafwandelt – Finger weg.
  • Schließen Sie den Tag mit schlaffördernden Atemübungen ab. Z.B. Autogenes Training, Meditation oder Yoga Nidra Übungen - alles was entspannt wird Ihnen helfen.
  • Dies sind die gleichen Regeln, welche Ihnen auch helfen, wenn Sie des Nachts ganze Berge mit Ihren Zähnen zerknirschen.

 

Sorgen Sie ergänzend für eine sichere Schlafumgebung

Falls es trotzdem zum Schlafwandeln kommt, räumen Sie alles weg, woran Sie sich im Schlafzimmer verletzen könnten. Auch Teppiche sollten keine Stolperfallen bieten oder wegrutschen können, wenn Sie nachts barfuß durch das Schlafzimmer tappen.

Typischerweise schlafwandelt man mit geöffneten Augen, mit einem starren Gesichtsausdruck und bewegt sich etwas monoton und steif. Durch die weniger geschmeidigen Bewegungen als tagsüber steigt die Verletzungsgefahr an Ecken und Kanten.

Küche, Hobbykeller und auch die Haustüre gehören abgesperrt. Wenn Sie in einer Partnerschaft leben, ist es sinnvoll, dies vom Partner übernehmen zu lassen inkl. verstecken der Schlüssel an einem sicheren Ort. Teilweise können Schlafwandler unbewusst komplexe Dinge ausführen. Manche  können sich während des nächtlichen Wandelns erinnern, wo sie die Schlüssel verstaut haben. Fenster sollten gesichert werden, ein nächtlicher Fenstersturz ist leider kein Mythos, sondern passiert immer mal wieder.

Sorgen Sie also mit diesen Routinen für mehr Eigenschutz. Auch Aggressionen können vorkommen, dies ist jedoch deutlich seltener der Fall. Diese können zum Beispiel durch Neurologische Erkrankungen gefördert werden und dazu führen um sich zu schlagen. Normalerweise können wir unserer Träume nicht ausagieren, die sogenannte Schlaflähmung schützt uns davor. Bei Erkrankungen wie der Lewy-Körper-Demenz ist diese Schlaflähmung im REM Schlaf teilweise aufgehoben.

Charakteristisch für eine REM-Schlaf-Verhaltensstörung ist:

Die sonst im REM-Schlaf blockierte Muskelaktivität ist teilweise vorhanden. Dadurch kann bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung der Traum teilweise in Aktionen umgesetzt (ausagiert) werden. Da die Trauminhalte meist einen aggressiven Charakter haben, bewegen sich die Patientinnen und Patienten zum Teil heftig. Sie wehren sich im Traum, schreien, schlagen um sich oder versuchen zu fliehen. Die Betroffenen sind schnell erweckbar und erinnern sich an die Inhalte des Traumes gut.

 

Nächtliche SchlafwandlerInnen haben ein erhöhtes Risiko Demenz und Parkinson im Alter zu entwickeln. Ein frühzeitiges Wissen dazu bringt zwar keine Heilung, aber rechtzeitige medikamentöse Therapie kann die Symptome der Krankheit herauszögern.

Was lernen wir daraus?

Machen Sie den Mond nicht für das Schlafwandeln verantwortlich, meist liegt die Veranlagung dazu in der Familie. Schlafwandeln lässt sich durch die eigenen Verhaltensweisen reduzieren. Zudem verringern Sie mit ergänzenden Sicherheitsvorkehrungen die Verletzungs und Unfallgefahr.

Schlafwandeln ist heute noch nicht heilbar. Schlafwandeln ist nicht ungefährlich.

SchlafwandelerInnen profietieren von einem stressfreien, ausgeglichenem Alltag.

Beratungen und Coachings können sie teleonisch oder online vereinbaren.

magnifiercross