Versuchen Sie einmal, die Luft anzuhalten. Atmen Sie nicht ein. Schauen sie dabei auf ihre Uhr, wieviele Minuten können Sie die Luft anhalten? Bereits nach kurzer Zeit wird die Luft knapp. Jeder vierte über 50 Jahren tut dies beim Schlafen unbeabsichtigt – oft ohne es zu wissen. Die Atemaussetzer können im Schlaf bei diesen Menschen mehrere Minuten dauern. Das nennt die Schlafmedizin obstruktive oder zentrale Schlafapnoe.
Ohne Atmung kein Gasaustausch im Körper.
Der eingeatmete Sauerstoff wird über das Blut in den gesamten Körper transportiert. Ist dieser Prozess gestört, steigt der Kohlendioxidgehalt im Blut, da Sie dieses nicht mehr abatmen. Das hat Folgen für alle Abläufe im Körper. Organe wie Herz und Gehirn stehen unter Stress und werden nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Wir atmen 12 bis 14 mal pro Minute ein. Die Atemfrequenz ist abhängig von unserem Alter, unserem Gesundheits- und Trainingszustand und was wir gerade tun. Wenn wir schlafen benötigen wir im Durchschnitt 4,8 Liter Luft pro Atemzug. Dieses Atemminutenvolumen ist zum Beispiel auch bei Tauchen oder für die Einstellung von Beatumungsmaschinen wichtig. Diese Menge wird von Menschen mit Atemaussetzern im Schlaf oft nicht erreicht. Schlaf ist für den Körper ein sehr aktiver Zustand in den viele Regenerationsprozesse ablaufen. Für diese Prozesse wird Sauerstoff benötigt. Fehlt dieser Sauerstoff in den Zellen durch die Apnoen - Atempausen im Schlaf - kommt es zu Untervorsorgungen und Stressreaktionen des Körpers.
Bei einer Schlafapnoe dauern die Atemaussetzer so lange und der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt, dass der Körperalarm reagiert. Der Schnarchende wacht kurz auf und holt Luft. Ein Arausel entsteht. Dieses wiederholt sich mehrfach in der Nacht. Der Schweregrad der Erkrankung wird unter anderem durch den AHI bestimmt.
AHI bedeutet: Wieviele Pause pro Stunde, wielange sind diese Pausen und was macht ihre Sauerstoffsättigung in diesen Pausen.
Achtung: Es gibt auch Schlafapnoe Patienen die fast garnicht schnarchen.
Die Schlafarchtektur wird massiv gestört. Das Haus des Körpers gerät ins wanken. Eine typische Folge ist Tagesmüdigkeit, Kopfschmerzen und Bluthochdruck. Damit einhergehend sind Konzentrationsstörungen, Libidoverlust und verminderte Leistungsfähigkeit. Die Folgen können je nach Situation dramatisch sein. Eine Arbeit, die hohe Konzentration über einen längeren Zeitraum erfordert wie zum Beispiel bei Maschinenführern kann nicht mehr fehlerfrei und zuverlässig getätigt werden. Bei Menschen die zum Beispiel viel im Außendienst mit dem PKW oder dem Lastfraftwagen unterwegs sind ist der Sekundenschlaf am Steuer gefürchtet. Die Leistungsfähigkeit ist eingeschränkt. Hier ist es wichtig zu wissen das auch 10 Stunden Schlaf nicht helfen würden, die Menschen sind nach dem Schlafen oft genauso müde wie vorher. Deshalb sollten Berufskraftfahrer, Krahnführer, Piloten, Bohrinselmitarbeiter, Lokführer mit einer unbehandelten Schlafapnoe kein Fahrzeug führen.
Bluthochdruck bis hin zu einem Schlaganfall oder Herzinfarkt und Diabetes sind die Langzeitfolgen. Ein Schlafapnoe-Syndrom ist ein langsamer stiller Tod auf Raten. Bei jedem Atemaussetzer sterben Gehirnzellen und Körperzellen ab. Ihr Körper ist in ständiger Alarmbereitschaft, Erholungsphasen fehlen. Eine Schlafapnoe ist kein Spaziergang.
Das Schlaflabor
Besteht der Verdacht auf ein Schlafapnoe-Syndrom, soll Ihr Arzt zunächst versuchen, dies ambulant mittels eines Ambulanten Messgerätes zu diagnostizieren. Möglicherweise überweist er an einen Facharzt. Wurde das Schlafapnoe-Syndrom festgestellt, sollte Ihr Arzt die vielfältigen Behandlungsmöglichkeiten mit Ihnen besprechen.
Kostenlose Informationen für Sie zum Thema Schlafapnoe
Für die Therapie des Schlafapnoe-Syndroms wird meist eine CPAP-Maske (Continuous Positive Airway Pressure) verordnet. Diese Therapie besteht aus einem Gerät das Druck aufbaut, einem Schlauch und einer Maske. All diese Teile müssen auf Sie abgestimmt sein und bei ihnen getestet werden. Falls Sie vor Jahren eine Therapie bekommen haben vergessen Sie bitte nicht die Jährlichen Kontrollen - wir sind Menschen und keine Maschinen deshalb kann sich Gewicht, Körperliche Fitness und mehr verändern und damit auch die Therapie.
Hier noch der Link zum Patientenratgeber der Deutschengesellschaft für Schlafmedizin Ratgeber DGSM
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Keine Therapie ist auch keine Lösung. Suchen Sie sich Hilfe.
Übrigens darf ich regelmäßig die Selbshilfegruppen in Baden-Würtenberg beraten und hier Vorträge halten.