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Was Du tun kannst – Rutschen, Allergien, Drücken, Schwitzen, Abdrücke auf der Haut durch die CPAP Maske

Wer Probleme mit Atempausen im Schlaf hat, für den kann eine CPAP-Therapie lebenswichtig sein. Die nächtliche Anwendung einer Gesichtsmaske in Verbindung mit einem Schlauch und einem Überdruck-Gerät sind dann der Goldstandard in der medizinischen Behandlung der Schlafapnoe. Dadurch wird die Atmung verbessert und das Risiko gesundheitsschädlicher Atemaussetzer gehört der Vergangenheit an. Die Notwendigkeit einer CPAP-Maske ist für viele Menschen zwar gegeben, aber dennoch wird das Thema in der Gesellschaft nach wie vor tabuisiert. Die Nutzung einer CPAP Maske im Schlaf ist eine lebenslange Therapie. Männer und Frauen sind hier im gleichen Maße betroffen.

Probleme mit der CPAP-Maske, über die kaum jemand spricht – und was Du tun kannst

Insbesondere über die Probleme, die sich häufig beim Tragen einer Atemmaske ergeben, sprechen die meisten nur ungern. Zahlreiche Anwender gewöhnen sich nach etwa zwei bis drei Wochen an die Maske. Andere hingegen kommen aus unterschiedlichen Gründen nicht damit zurecht, brechen die CPAP-Behandlung ab – und nehmen dafür weiterhin die gesundheitsschädigenden Atemaussetzer in Kauf. Dabei gibt es sehr wohl Möglichkeiten, etwas gegen das Verrutschen, die Augenentzündungen, den Druck, das Schwitzen oder das Auftreten etwaiger Allergien zu tun.

Die Gewöhnungsphase ist nicht zu unterschätzen

Viele Anwender brauchen eine Weile, ehe sie sich an die Schlafapnoemaske gewöhnt haben. Wer zuvor noch nie eine CPAP-Maske getragen hat, kann in der ersten Zeit nachts eventuell ein Engegefühl verspüren oder gar Panik bekommen. Dieses Risiko besteht in erster Linie bei Masken, die Mund und Nase gleichzeitig bedecken. Diese „Fullface“- Masken sind nicht nur größer, sondern oft auch in der Ausatmung lauter. Sicherlich fühlt sich ein “Fremdkörper” wie eine Schlafapnoemaske im Gesicht generell seltsam und befremdlich an. Dennoch lohnt es sich durchzuhalten und an die gesundheitlichen Vorzüge und die wieder zu erlangende Lebensqualität zu denken, die eine CPAP-Masken Therapie bieten kann.

Ein Modell, das lediglich die Nase bedeckt, ruft derartige Empfindungen seltener hervor, ist aber für Menschen mit einer behinderten Nasenatmung keine Alternative. Zu beachten ist in dem Zusammenhang allerdings auch, dass es inzwischen viele sehr unterschiedliche Model gibt und es sich lohnt hier zu experimentieren. Die Maskenhersteller bringen jedes Jahr neue Modele auf den Markt und jedes Gesicht und jede Nase ist anders.

Extra Tipp für die Anfangs Phase der CPAP Masken Therapie

Mache Dich langsam mit Deiner Maske vertraut. Reinige die Maske mit Wasser und einfachem Spülmittel damit der „Plastik“ Geruch verfliegt. Trage sie zunächst tagsüber, etwa zehn bis 15 Minuten lang beim Fernsehen, oder wenn Du auf der Couch ein Buch liest. Steigere nach und nach, ohne dich unter Druck zu setzen, die Nutzungsdauer auf etwa 20 bis 30 Minuten. Du wirst sehen, dass es dann leichter fallen wird, die Maske auch in der Nacht anzulegen.

Extra Tipp für extrem Schläfer

CPAP Masken Anwender, die sich im Schlaf viel bewegen haben andere Anforderungen an die Maske und das CPAP Gerät. Schlafapnoe ist hier oft nicht die einzige Beeinträchtigung. Denken wir an Menschen mit dem so genannten Restless-Legs-Syndrom oder SchläferInnen, die nachts im Schlaf aufstehen. Es gibt hier eine Vielzahl von Situationen, bei denen eine stabile Maske, eine Schlauchhalterung, bzw. ein stabiles und dennoch Sturz gesicherteres Gerät wichtig für eine erholsame, verletzungsfreie Nacht sind. Ein stabiles Maskenmodel schenkt einen sichereren Halt und bietet mit Blick auf ihre Beweglichkeit mehr Flexibilität. Je nach Modell gibt es außerdem sehr große Unterschiede in der Anpassungsfähigkeit der CPAP-Maske. Fragen sie hier beim Hersteller nach.

kleiner Nachttisch mit Lampe

Warum verlierst du die CPAP Maske in der Nacht?

Es gibt Menschen, die ihre CPAP-Maske im Schlaf absetzen. Manchmal ist es die Macht der Gewohnheit. Häufig ist das ein Anzeichen dafür, dass man unbewusst nicht ganz mit dem Sitz der Maske zufrieden ist. Somit fühlt man sich instinktiv dazu veranlasst, die Maske abzunehmen, um dann ohne weitere Beatmung/ Störung weiterzuschlafen. Die Konsequenz: Atemaussetzer werden sich einstellen – und auch der Bettnachbar fühlt sich von den Schnarchgeräuschen und beängstigenden Atempausen massiv im Schlaf gestört. Häufiges versehentliches Abnehmen der Maske sollte als eine “Einladung” verstanden werden, eine andere Maske zu erwerben. Sobald die neue Maske durch einen optimalen Sitz begeistert, wird sich in der Regel kein weiterer Impuls mehr ergeben, der dazu veranlasst nachts im Schlaf zur Maske zu greifen, um sie vom Gesicht zu nehmen.

Was tun gegen die Probleme mit der CPAP-Maske?

Je nach Jahreszeit sowie auch mit Blick auf die Materialbeschaffenheit der CPAP-Maske kommt es vor, dass man unter der Maske schwitzt. Das fühlt sich sehr unangenehm an. Atemmasken mit einem Textilelementen zu unterlegen, hilft hier oft. Diese Textilelemente saugen den Schweiß auf und gewährleisten dadurch auf Anhieb einen höheren Tragekomfort. Es ist außerdem möglich, dass die Maske durch die entstehende Feuchtigkeit verrutscht oder Druckstellen auf der Haut hinterlässt.

Hier hat sich die zwei Masken Taktik bewährt. Wählen sie zwei unterschiedliche CPAP Masken Typen und wechseln sie zwischen diesen Typen immer wieder, damit können sich belastete Hautpartien erholen und regenerieren.

Ebenso häufig klagen viele Anwender über Hautreaktionen oder Allergien. Bei Allergien sollten sie auf ein anderes Modle wechseln und durch den Hautarzt die Stoffe, die bei ihnen eine Allergie auslösen, feststellen lassen.

So gehören Druckstellen der Vergangenheit an

Wenn die CPAP Maske drückt oder nicht gut sitzt, kann es hilfreich sein, ein anderes Modell auszuprobieren. Atemmasken werden in unterschiedlichen Ausführungen, Formen und Größen angeboten. Oft werden die Masken auch viel zu fest getragen. Viele Masken haben ein Luftkissen, auf dem die Maske quasi im Gesicht schwebt. Wenn die Maske zu straff sitzt, kann dieses Luftpolster seine Wirkung nicht entfalten. Ergebnis: die Maske drückt und Luft entweicht und bläst in die Augen.

Augen und die CPAP Maske

Ein häufiger sehr unangenehmer Nebeneffekt von CPAP-Masken ist, dass die Augen austrocknen oder sich entzünden.

  • Das kann erstens daran liegen, dass die Maske schlecht sitzt oder undicht ist.
  • Zweitens, dass der Luftdruck aus dem Gerät die Tränenflüssigkeit über den Tränen Abflusskanal in der Nase zurück ins Auge drückt.
  • Drittens, dass ihr Gesicht sehr individuell ist und nicht beide Gesichtshälften so gleich sind wie die beiden Seiten der CPAP Maske und
  • viertens, dass sie einen Bart haben. Bei einem Bart zwängt sich immer etwas „falsche Luft zwischen den Barthaaren nach draußen und damit auch in Richtung der sehr empfindlichen Augen.

Im Falle einer Undichtigkeit verändert sich der Luftdruck und der Effekt der Atemunterstützung verändert sich. Die Geräte werden lauter, versuchen durch mehr Leistung die Leckage zu eliminieren und oft werden die Schläfer davon wach.

Ein weiteres Problem: Die Schleimhäute in der Nase fühlen sich trocken an oder die Atemwege sind verstopft. Die Schlafapnoe Therapie ist eine reine Luft Therapie. Durch den Druck der Luft wird die Atmung geschient und die Atemwege bleiben auch im Tiefschlaf offen. Eine fast nebenwirkungsfreie Therapie, die allerdings kleine Herausforderungen mit sich bringt. Die Austrocknung der Atemwege, die Augenentzündungen und auch Blähungen gehören somit zu den Nebenwirkungen einer sehr nützlichen Therapie. Was hilft jetzt bei CPAP Masken Problemen?

Damit sich die Augen nicht entzünden unter der CPAPMaske

Der Luftzug, der bei der CPAP Therapie aus der Maske entweicht und zum Beispiel beim nächtlichen Drehen entsteht kann mit einer Augenschutzmaske abgefangen werden. Eine Schlafmaske sperrt nicht nur das Licht aus und fördert damit den Tiefschlaf und die Melatonin Produktion. Eine Schlafmaske schützt auch die Augen vor der Zugluft aus der CPAP Maske. Hier der link zu einer Schlafmaske mit einem weiten Nasenausschnitt mit der jedes CPAP Masken Model kompatibel ist.

Bei einem Problem im Tränenkanal sollten Sie ihren HNO Arzt um Hilfe bitten.

Schlafmaske bestickt mit Schlaf dich Glücklich

Damit Nase und Mund nicht austrocknen

Die Verwendung spezieller Luftbefeuchter kann helfen, einem Austrocknen oder einem Verstopfen der Nase entgegenzuwirken. Der Einsatz eines beheizbaren Atemschlauchs hat sich in dem Zusammenhang bewährt. Manche Verwender setzen zusätzlich auf Feuchtigkeitssprays oder Lotionen, um die Nasenschleimhäute kontinuierlich zu befeuchten. Wer morgens nach dem Aufwachen einen trockenen Mund hat, sollte einen Wechsel von einer Nasenmaske auf eine Mundnasenmaske in Erwägung ziehen. Wenn Du eine CPAP-Maske trägst, die nur die Nase abdeckt, ist es denkbar, dass Du beim Schlafen durch den Mund atmest. Dadurch können die Mundschleimhäute austrocknen und es kann zu Halsschmerzen kommen. Studien zeigen hier sogar ein erhöhtes Risiko für Karies, weil der sehr segensreiche Biofilm, der unsere Zähne schützt, eintrocknet. Am besten, Du wählst eine Maske, die sowohl die Nase als auch den Mund abdeckt. Der Einsatz eines Kinnbandes, der dabei hilft, den Mund im Schlaf geschlossen zu halten, wirkt einer Austrocknung der Schleimhäute ebenfalls entgegen ist aber nur eine von vielen Methoden, die hier getestet werden können.

Individuelle CPAP Lösungen für jeden Anspruch

Jeder Mensch nimmt das Tragen einer CPAP-Maske anders wahr. Viele bemerken auch die Druckveränderungen zwischen Ein- und Ausatmung, die Jahreszeiten und die Temperatur Schwankungen, ja auch wie trocken oder feucht die Schlafumgebung ist. Auch hier ist zum Beispiel eine kühle Seiden Schlafmaske unter der CPAP Maske eine wunderbare Lösung.

Viele bekommen ein klassisches CPAP-Gerät, das sich durch eine gleichbleibende Beatmung mit demselben Druck auszeichnet. Eine sinnvolle Alternativlösung sind manchmal die modernen Auto-CPAP-Geräte, die die Intensität des Luftdrucks an das Atemmuster des Schläfers bedarfsgerecht anpassen. Diese Frage klären sie am besten mit ihrem Schlaflabor.

Fazit

Die durchschnittliche Verwendungsdauer einer CPAP-Maske beträgt etwa ein bis zwei Jahre, wenn sie gut gepflegt wird. Wenn eine neue Maske benötigt wird, übernehmen die Krankenkassen die Kosten. Ein Tipp ist die alten Masken, wenn sie noch funktionieren, aufzuheben für die Notfall. Damit kann die Zeit überbrückt werden bis vom Versorger ein Ersatz eintrifft. Die Überprüfung und Wartung Deines Schlafapnoe Gerätes könnte zum Anlass genommen werden, die Anschaffung einer neuen CPAP-Maske in Erwägung zu ziehen. Eine CPAP Maske muss gut sitzen, weil sie eine Garantie für eine erfolgreiche Therapie der Schlafapnoe darstellt.

Obstruktive Schlafapnoe bei Kindern ist gar nicht so selten.

Das Sägen und Röcheln aus dem Kinderzimmer bringt Eltern um den Schlaf.

Der Stress der nächtlichen Atempausen steht schon länger im Verdacht für Leistungsschwächen, Hyperaktivität, Diabetes und erhöhte Infektanfälligkeit verantwortlich zu sein.  Schnarchen ist fast nie harmlos und sollte immer beobachtet werden. Auch bei Erwachsen kann sich aus einem harmlosen Schnarchen eine behandlungsbedürftige Erkrankung entwickeln. Gerade bei Kindern, die noch in der Entwicklung stehen, bin ich dafür immer genau hin zu sehen und Fachärzte zu konsultieren um frühzeitig zu intervenieren. Eine Unterversorgung mit Sauerstoff bei schnarchenden Kindern ist gefährlich. Wenn Kinder immer wieder auf wachen, können sie auch die für die gesunde Entwicklung so wichtigen Traumphasen nicht  in Ruhe durchleben.

Hier hat sich eine Forschergruppe folgende Frage gestellt:

Gibt es einen Zusammenhang zwischen oxidativem  Stress und Schlafapnoe bei Kindern mit vergrößerten Rachenmandeln?

Mit dieser Frage befasste sich eine Studie von HNO-Ärzten des Bitlis Tatvan State Hospitals.

An der Studie nahmen 45 Kinder (zwischen 3 und 12 Jahren) mit obstruktiver Schlafapnoe und 38 gesunde Kontrollprobanden teil. Alter, Geschlecht und Body-Mass-Index der Patienten und Kontrollprobanden waren gleich.

Die obstruktive Schlafapnoe wurde bei den Kindern anhand einer nächtlichen Schlafmessung (Polysomnographie) festgestellt, bei der die Atemaussetzer während des Schlafs dokumentiert wurden.  Der dabei gemessene Apnoe-Hypopnoe-Index (das sind die Atempausen, die Sauerstoffsätigung und die Länge der Pausen)  lag hier bei einem Wert von 5 und höher.

Den betreffenden Kindern wurden die Rachenmandeln, die häufig die Ursache der Atemaussetzer sind, entfernt. Vor der Operation wurden ihnen Blutproben entnommen und zum Vergleich einen Monat danach noch einmal.

Diese Blutproben wurden zur Messung des oxidativen Stresses herangezogen. Dabei wandten die Ärzte eine neue Methode zur Messung an, die Thiol-Disulfid-Homöstase.

Oxidativer Stress ist ein medizinischer Fachbegriff für ein Übermaß an schädlichen (oxidierten) Stoffwechselprodukten. Oxidativer Stress entsteht grundsätzlich, wenn zu viele freie Radikale gebildet werden, für deren Abbau nicht genügend Antioxidantien vorhanden sind. Freie Radikale sind besonders reaktionsfreudige Sauerstoffverbindungen, die in normalem Maße bei körpereigenen Reaktionen, wie dem Atmen, entstehen. Stress und andere externe Faktoren können aber dazu führen, dass zusätzliche freie Radikale gebildet werden. Sind zu viele dieser freien Radikale im Umlauf, reagieren sie willkürlich mit anderen Körperzellen und zerstören diese in einer oxidativen Reaktion. Oxidativer Stress entsteht also auf zellulärer Ebene. Er führt auf Dauer erst zu Zell- und Gewebeschäden, dann zu Krankheiten.

Die gemessenen Blutwerte der Patienten wurden untersucht und vor und nach der Adenotomie (Entfernung der Mandeln) mit denen der Kontrollgruppe verglichen. Das Ergebnis war ein deutlich erkennbar höherer Disulfid-Level bei der Gruppe der Schlafapnoe Patienten.

Ergebniss und Kommentar:

Das belegt nach Ansicht der Ärzte den Zusammenhang zwischen oxidativem Stress und obstruktiver Schlafapnoe. Die Entfernung der Mandeln verbesserte bzw. heilte nicht nur die Schlafapnoe der Kinder, sondern führte auch zu einer deutlichen Verbesserung des oxidativen Stresses.

Damit konnten die Kinder und Eltern wieder ruhig schlafen. Diese Behandlung ist sicher nicht für jedes Kind die Lösung, jedoch sollte diese Studien zu Nachdenken und Handeln führen. Das Schnarchen und Röcheln bei Kindern ist nicht normal. Fragen Sie nach. Es gibt auch Studien die einen zusammenhang zweichen ADHS und Schnarchen bei Kindern sehen. in vielen Scandinavischen Ländern werden Kinder mit dem Verdacht auf ADHS in Schlafmedizinische Zentren geschickt. Fragen Sie Ihren Kinderarzt oder gehen Sie in eines der Kinderschlaflabore, die es in ganz Deutschland gibt. Speziel Kinderschlafmediziner sind hier die richtigen Ansprechpartner. Hier der Link zu den Schlaflaboren in Deutschland. 

Übrigens lieben auch Kinder unsere Schlafmasken zum Ausschlafen und für den Mittagsschlaf. Auf Anfrage nähen wir auch kürzer Bänder für Kinder ein.

Der Kongress für Eltern, Lehrer und Menschen mit ADHS und LRS

Der Kongress rund um das Thema Lernen, LRS, ADHS und Schlaf 2019 liefert bequem von zu Hause aus viele Antworten.

Mehr zu dem Thema Schlaf, Kinder und Lernen von mir und vielen anderen gibts während des LRS – Kongresse – hier ein Link für dich direkt zum Kongress

 

Quelle: International Journal of Pediatric Otorhinolaryngology

Studie: A novel method for evaluation of oxidative stress in children of OSA

Volksleiden Schnarchen

Gastbeitrag von Dr. Jan Wrede

Ungefähr jeder zweite Erwachsene schnarcht.

Unter den Herren der Schöpfung sind es ca. 60 Prozent, die zumindest gelegentlich schnarchen. Aber auch unter den Damen sind mit 40 Prozent mehr Schnarcherinnen als man denkt. Das Schnarchen ist so häufig, dass es als gar nichts Besonderes mehr gilt. Dennoch gibt nicht jeder gerne zu, dass er durch die nächtliche Geräuschentwicklung den Bettnachbarn um den Schlaf bringt.

Schnarchen ist also ein sehr häufiges Problem. Doch eine einheitliche Definition ist gar nicht so leicht zu treffen. Denn das normale Schnarchen ist keine Krankheit im medizinischen Sinn. Zwar gibt es auch krankhafte Schnarchformen, doch die Meisten sind primäre, oder habituelle Schnarcher. Hier sind in der Regel erst einmal keine negativen Folgen für den Körper zu befürchten. Das heißt aber nicht, dass das Schnarchen kein Problem darstellen kann, denn vor allem der Bettpartner hat darunter zu leiden.

Schnarchen nervt
Schnarchen nervt

Wie entsteht das Schnarchgräusch?

Wie kommt es überhaupt zu dem grunzend-schnaufenden Geräusch, das in Deutschland jede Nacht so viele um den wohlverdienten Schlaf bringt? Schuld daran ist vor allem die Tatsache, dass sich die Muskulatur im Schlaf entspannt. Das betrifft nämlich nicht nur die Muskulatur an Rumpf und Extremitäten, sondern auch jene Muskeln, die sich im Gaumen und Rachen befinden. Ist die Spannung dieser Muskeln herabgesetzt, ist auch das umliegende Gewebe schlaffer. Der Atemstrom ist nun in der Lage, beim Vorbeiströmen das schlaffe Gewebe in Schwingung zu versetzen. Diese Vibration macht sich dann in dem bekannten (und auch gefürchteten) Schnarchgeräusch bemerkbar.

Schnarchen und Körpergewicht gibt es einen Zusammenhang?

Physiologisch betrachtet reduziert sich bei jedem Menschen im Schlaf die Muskelspannung. Doch warum schnarcht dann nicht jeder? Vor allem die individuelle Anatomie im Rachenraum entscheidet darüber, ob man zum Schnarcher wird oder nicht. Menschen mit Übergewicht haben zum Beispiel ein höheres Risiko zu schnarchen als Normalgewichtige. Denn das Mehr an Fett zeigt sich nicht nur an Bauch und Hüften, sondern lagert sich unter anderem auch im Rachenraum ab. Das bedeutet, dass bei schweren Menschen auch mehr Gewebe in den oberen Atemwegen vorhanden ist, dass leicht in Schwingung versetzt werden kann.

Wie laut ist ein Schnarcher?

Die meisten Schnarcher bekommen von ihrem Schnarchen nur den gelegentlichen Tritt vom Bettnachbarn mit, der wegen der Geräuschentwicklung um den Schlaf gebracht wird. In extremen Fällen kann die Lautstärke 90 Dezibel erreichen. Das ist in etwa so laut wie ein vorbeifahrender LKW vor dem offenen Fenster. Laut Umfragen ist es jedoch meist nicht die Lautstärke, die den störenden Faktor ausmacht, sondern die stetige Konstanz des Schnarchens. Tatsächlich beobachtet man bei Partnern von starken Schnarchern, dass diese weniger erholsam schlafen, häufiger tagsüber müde sind und öfter unter psychischen Problemen bis hin zu Depressionen leiden. Das allein sollte dem Schnarcher Grund genug geben, etwas gegen sein Schnarchen zu unternehmen.

Atemwege bei Schnarchern
Atemwege bei Schnarchern

Was kann ich gegen mein Schnarchen tun?

Da das Schnarchen an sich keine Krankheit ist, hat die Medizin nicht allzu viele Mittel parat, um gegen das Schnarchen anzukämpfen. Doch schon einfache Maßnahmen helfen dabei, seine persönliche Wahrscheinlichkeit für das Schnarchen zu senken. Dazu zählt auch, bestehendes Übergewicht zu reduzieren. Denn wenn weniger Fettgewebe im Rachen ist, können sich die Vibrationen nicht so leicht entwickeln. Auch das eine oder andere Gläschen vor dem Zu-Bett-Gehen sollte vermieden werden. Alkohol sorgt nämlich dafür, dass sich die Muskulatur noch stärker entspannt.

Eine andere wichtige Maßnahme für erholsameren Schlaf und weniger Schnarchen ist die so genannte Schlafhygiene.Mehr dazu hier

Dabei geht es um ein gesundes Schlafumfeld und regelmäßigen Schlafrhythmus. Am besten geht man immer zu den gleichen Zeiten zu Bett und steht auch um die gleiche Uhrzeit auf – auch am Wochenende. Dadurch gewöhnt sich der Körper an den Schlaf-Wach-Rhythmus und schaltet zur gewohnten Zeit automatisch auf Stand-By. Das Schlafzimmer sollte ein entspanntes Umfeld und nicht zu viel Ablenkung bieten.  Deshalb sollte das Bett nur zum Schlafen und nicht zum Lesen, Arbeiten oder gar Essen genutzt werden.

Wenn man trotz Normalgewicht, Abstinenz und guter Schlafhygiene immer noch schnarcht, kann man mittlerweile aus einer großen Fülle an Anti-Schnarch-Produkten wählen.

Diese Hilfsmittel setzen an den unterschiedlichen Stellen an, an denen Schnarchen entsteht. Manche Menschen schnarchen zum Beispiel vor allem mit offenem Mund. Dafür gibt es spezielle Anti-Schnarch-Mundstücke aus Kunststoff, die verhindern, dass sich der Mund im Schlaf unbewusst öffnet. Für Schnarcher bei denen sich das Geräusch durch Engstellen im Nasenrachen entwickelt, gibt es Nasenspreizer, die den Atemfluss durch die Nase verbessern. Liegt das Schnarchen hingegen daran, dass im Schlaf die Zunge nach hinten in den Rachen sinkt, so ist eine Anti-Schnarchschiene die richtige Wahl. Meist ist es nicht leicht herauszufinden, welches der vielen verschiedenen Anti-Schnarch-Produkte das individuell passende ist. Hierfür gibt es einen Schnarch-Test, der dabei hilft, die Schnarchursache zu ermitteln und somit die beste Therapie anzuwenden.

Daneben gibt es viele verschiedene Ansätze, um das Schnarchen zu bekämpfen. Die beste Strategie zu finden ist nicht leicht, doch jeder Bettpartner wird für die wiedergewonnene Ruhe im Schlafzimmer dankbar sein.
Weitere wissenswerte Infos und Tipps zum Thema Schnarchen finden Sie in unserem Blog, bei einer Beratung in der Praxis, hier gibt es auch Produkte die zu diesem Thema spannend sein können zusehen und zu testen.

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