Eine Liebe, die unter äußerst unappetitlichen Umständen begann und bis heute hält.
Drei Wochen gefangen im Dschungeldreieck Ecuadors, Perus und Brasiliens. Hochburg der Schmuggler, Goldgräber und Öl Sucher.
Drei Wochen alleine unter Männern mit Macheten und Gewehren. Eine endlose Zeit mit dem einzigen Gericht, das es zur Auswahl gab. Reis, Bohnen und Kartoffeln zum Frühstück, Mittag- und Abendessen. Eine Zeit in Holzhütten, kleinen Booten, die mich immer an die African Queen mit der fabelhaften Catherine Hepburn erinnerten und jeder Menge wilder Kerle.
Die Betten wurden immer mehr zu einem Nachtlager des Grauens. Sich vor der Nacht in einem fremden Bett zu grausen ist ja ein weltweites Phänomen. Sich vor einem Bett in einer Hütte mit dem Schild Hotel zu fürchten war für mich etwas Reales.
Bettgestell-Füße, die in Blechdosen mit Terpentin stehen, Moskitonetze mit mehr Löchern als Moskitos im Zimmer und die freundliche Anmerkung des Personals morgens die Schuhe umzudrehen, bevor ich sie anziehe war mir neu.
Kaum lag ich im Bett fühlte ich Augen, die mich mit starrem Blick mustern auf meiner Haut.
Die Insektenpolizei, in der Form von Geckos hatte ihren Dienst angetreten.
Mein persönlicher Albtraum im Bett ist nicht der fremde Mann, nein es sind Bettwanzen. Die schmerzhaften Flohstiche sind fast so nachtragend wie die Erinnerungen an die Schamhaare aller Menschen, die vor mir in dem Bett geschlafen haben.
Schnaps für das Vergessen und das Klebeband als Krabbelfalle um die Matratze geklebt.
Ein alter Mann, mit dem ich zusammen vierzehn lange Stunden im Bus von Ecuador nach Lima unterwegs war, frage mich warum ich so müde bin? Ich erzählte ihm von meinen Betten Albträumen. Er war ein stiller und geduldiger Zuhörer.
Der Bus bot ja außer einer Gringa (Ausländerin) keinerlei Abwechslung bis zur Endstation in Lima City.
Als wir uns nach den als Schicksalsgemeinschaft verbrachen letzten Stunden an der Piazza Major trennten, fragte er mich, ob wir uns auf einen Pisco Sour treffen können. Ich sagte spontan ja.
Wir trafen uns sechs Tage später am Strand von Lima und er brachte mir ein Geschenk mit.
Eine rosa Schleife von enormer Größe zierte einen länglichen schmalen Karton. Ich war erstaunt, neugierig und gerührt.
Ein Geschenk hatte ich nicht erwartet. Er nötigte mich zum sofortigen auspacken meines Geschenkes. Meine vorsichtige Art das Geschenk zu öffnen irritierten ihn. Meine Mühe, das Paket zu öffnen ohne die Schleife zu zerreißen und das Papier zu zerfleddern machten ihn offensichtlich ganz hibbelig.
Ein Traum in Rosa mit gelben Streifen. Eine Hängematte aus Baumwolle gewebt und für eine Person. Ein Geschenk für meinen Schlaf von einem Fremden.
Einem Fremden, den ich nach diesem Pisco Sour am Strand von Lima nie wieder getroffen habe.
Einem alten Mann, der einem fremden jungen Mädchen aus einen fernen Land namens Deutschland ein Geschenk machte.
Ich bin diesem Menschen unendlich dankbar und die Erinnerung an das Geschenk ist so frisch als ob es gestern war.
Die Hängematte wurde in jedem Hotelzimmer in Peru, Brasilien, an vielen Stränden, im Dschungel und in den Anden mein Zuhause.
Ohne diese Hängematte hätte ich kein Ticket für mein Boot bekommen.
Zu meinem Erstaunen wurde am Fahrkartenschalter der Nachweis einer Hängematte und eines Moskitonetzes für die Fahrt von Iquitos nach Manaus gefordert.
Dankbarkeit für den alten Mann begleitete mich auf Schritt und Tritt auf meiner Reise.
Auf dem Fährschiff hing ich mit den anderen Passagieren über den Waren und schaukelten im Fahrtwind des Flussdampfers in unseren Hängematten hin und her.
Die Waren bestanden nicht nur aus Kautschuk, Maniok und Früchten nein auch Schweine und Hühner waren an Bord.
Die kleine schwimmende Arche Noah war durch die Hängematten in zwei Stockwerke unterteilt. Eine fröhliche Gemeinschaft mit Gitarrenmusik ebenso wie die Geräusche liebevoller Zweisamkeit aus den Hängematten um mich herum ertönten in der Nacht.
Die Hängematte war Sitz und Liege für mich bei Überlandfahrten im Lastkraftwagen. Die Hängematte wurde in Bergbächen geschrubbt und flatterte zum Trocknen in den Tälern der Anden.
Die Erinnerung ist lebendig und der Wind der Berge, die endlosen Weiten der Wüste kommen beim Lied der Panflöte wieder. Doch die Hängematte gibt es nicht mehr. Irgendwann hatte der Zahn der Zeit seinen Tribut verlangt.
Notaufnahme und Operationssaal. Die Jahre als Krankenschwester in der Unfallchirurgie, der Notaufnahme und dem OP waren anstrengend und befriedigend.
Die Hängematte war mein Bett bei Rückenschmerzen. Fremde Hotelbetten zum Beispiel in der Toskana führten jedes Mal bei mir zu Rückenschmerzen.
Mein Bett hing vor der Tür und der Zeltplatz wurde nach den Abstand der Bäume ausgewählt. In der Hängematte hatte ich nie Rückenschmerzen.
Egal wie viele Stunden ich schlief, mein Rücken war glücklich.
Die Kinder auch, denn die Hängematte war auch geliebter „ich will meine Ruhe“ Platz.
Eine Komödiantin, die ich schätze ist Martina Schwarzmann. Sie hat ein Lied geschrieben, das für mich so ein kleiner Ohrwurm ist: „Sex am Lagerfeuer ist der größte Scheiß…“
Was der größte Scheiß ist für mich? Die Decke im Gras und der Gedanke an Schlaf. Bevor ich einschlafe habe ich schon die erste Ameise am Bein und die Käfer Invasion im Gesicht.
Deshalb sind die kleinen, leichten Reisehängematten für mich das Beste.
Ich mag es am liebsten, wenn ich in meinem eigenen Rhythmus schweben und schwingen kann.
Dieses Schweben und schwingen hat eine tiefenentspannende Wirkung auf uns.
Babys lieben Hängematten überall auf der Welt.
Diese Bewegung ist, von der ersten Zellteilung an, ein elementarer Bestandteil unserer Entwicklung. Ja nicht nur unserer, sondern jeden Säugetiers.
Was oft vergessen wird ist, dass die Hängematte auch als Therapiegerät ein riesiges Potential hat.
Das Schwingen kann bei belastenden Gesprächssituationen Entlastung bringen und durch die Form kann ich mich auch immer vor der Außenwelt und zu vielen Reizen schützen.
Diese Bilder sind entstanden in:
http://www.wildhaven.in/
http://centraltibetanreliefcommittee.org/doh/settlements/india/south/lugsung-samdupling.html
http://www.andamans.gov.in/html/havelock.html
https://manjulasmysore.in/
Die leichte Reisehängematte ist von La Siesta http://www.hängematte.de/
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